Bienensterben: Ursachen, Folgen und Lösungsansätze

Der Begriff “Bienensterben” wird seit Jahren verwendet, aber viele wissen nicht genau, worum es eigentlich geht. Hier erfahrt ihr, was das Bienensterben ist, welche Ursachen es hat und welche Folgen es mit sich bringt. Außerdem zeige ich auf, was jeder von uns dagegen tun kann.

Bienensterben: Ursachen, Folgen und Lösungsansätze

Was ist das Bienensterben?

Zunächst müssen wir klarstellen, dass das Bienensterben zwei verschiedene Bereiche betrifft, die dennoch miteinander verbunden sind.

  1. Honigbienen: Dieser Bereich bezieht sich auf das Phänomen, dass geschwächte Bienenvölker es häufig nicht mehr über den Winter schaffen. Allerdings ist die Honigbiene nicht vom Aussterben bedroht, da sich Imker um sie kümmern.
  2. Wildbienen: In Deutschland gibt es etwa 600 Bienen Arten, von denen fast die Hälfte als gefährdet eingestuft sind. Diese meist einzeln lebenden Wildbienen haben mit dem Verlust ihres Lebensraums zu kämpfen.

Warum sterben Bienen?

Die Ursachen für beide Bereiche sind weitgehend gleich:

  • Mangel an Futter: Zu bestimmten Jahreszeiten fehlt es den Bienen an ausreichend Nahrung.
  • Geringe Diversität bei der Nahrung: Monokulturen führen dazu, dass Bienen nicht ausreichend vielfältige Nahrung finden.
  • Gefährdung durch Pflanzenschutzmittel: Chemikalien beeinträchtigen die Gesundheit der Bienen.
  • Klimaerwärmung: Diese führt zu invasiven Schädlingen und Krankheiten sowie zu schlechteren Umweltbedingungen.

Die Ursachen unterscheiden sich jedoch darin, dass die Honigbiene vor allem mit Schädlingen wie der Varroamilbe zu kämpfen hat. Diese Milbe befällt ganze Völker, was ihr durch die bereits durch andere Ursachen geschwächten Bienen leichter fällt. Schädlingsbefall, Krankheiten und ein nicht ausgewogenes Futterangebot sind die Hauptgründe für die Schwächung der Bienenvölker und verursachen, dass viele es nicht über den Winter schaffen. Im Gegensatz dazu haben die meist einzeln lebenden Wildbienen mit dem Verlust ihres Lebensraums zu kämpfen. Da viele von ihnen hoch spezialisiert sind, kann der Rückgang einer einzigen Nahrungspflanze oder der Nistmöglichkeiten drastische Auswirkungen auf die Population haben.

Folgen

Ein vollständiger Ausfall der Bestäubungsleistung ist unwahrscheinlich, da die Honigbiene aufgrund des Menschen überleben kann. Allerdings sind Honigbienen weniger effizient bei der Bestäubung von Blüten im Vergleich zu ihren wilden Verwandten. Daher muss man mit geringeren Erträgen bei Obst und Gemüse rechnen.

Was kann jeder tun?

Es gibt verschiedene Lösungsansätze, die jedoch oft weit vom Durchschnittsbürger entfernt zu sein scheinen.  Dennoch kann jeder von uns etwas beitragen:

  • Für Honigbienen: Kaufe Honig, Obst und Gemüse aus biologischer Produktion oder werde selbst Hobby-Imker.
  • Für Wildbienen: Lege einen Teil deines Gartens als Rückzugsort an oder biete geeignete Nistmöglichkeiten.
  • Für alle Bienen: Gestalte deinen Garten oder Balkon mit insektenfreundlichen Pflanzen, die das ganze Jahr über verschiedene Blüten als Nahrung bieten.

Ein optisch ansprechendes Insektenhotel muss nicht garantiert das bieten was einheimische Wildbienen brauchen. Deshalb ist es wichtig, beim Kauf oder Bau eines Insektenhotels darauf zu achten, dass es für einheimische Wildbienen geeignet ist. Ein weiteres wichtiges Element ist der passende Standort. Er sollte wettergeschützt sein, Richtung Süden ausgerichtet und am besten ganztägig Sonne haben.

Fazit

Das Thema Bienensterben mag komplexer sein, als man zunächst vermutet. Dennoch kann jeder von uns einen Beitrag leisten, um dieses Problem zu beheben. Gerade die Westliche Honigbiene ist leicht zu überwachen, da man sie für die Imkerei braucht. Und selbst wenn man nicht persönlich mit dem imkern anfangen will, kann man den eigenen Garten bienenfreundlicher gestalten oder sogar als Stellplatz für ein Bienenvolk einem Imker anbieten.

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