Du willst Hobby-Imker werden? Das solltest du unbedingt vorher wissen!

Die Imkerei gewinnt als Hobby immer mehr an Beliebtheit, und das aus guten Gründen. Neben der Faszination, Bienen bei ihrer Arbeit zu beobachten, bietet die Hobby-Imkerei die Möglichkeit, eigenen Honig zu gewinnen und einen wichtigen Beitrag zum Bienenschutz zu leisten. Bevor du jedoch in die Welt der Hobby-Imkerei eintauchst, gibt es einige wichtige Dinge, die du wissen solltest. Dieser Blogbeitrag gibt dir einen Überblick über das, was dich erwartet.

Wer kann Imker werden?

Jeder kann Imker werden, denn das Wichtigste bei der Sache ist, dass man Spaß und Interesse an dem Hobby und der Arbeit mit den kleinen Tieren hat, naturverbunden ist, Mut zeigt und sich nicht vor ihnen fürchtet. Zwar gibt es in Deutschland insgesamt mehr Imker, die in der Bienenhaltung eine Freizeitbeschäftigung sehen oder einen Nebenerwerb, dennoch ist die Ausbildung gefragt. Eine Berufsausbildung ist hierzulande allerdings nicht verpflichtend, um als Imker zu arbeiten. 

Das Halten von Bienen benötigt jedoch auch ein sehr hohes Verantwortungsgefühl, da man nicht nur Verantwortung für seine eigenen Bienen hat, sondern indirekt auch für andere Bienenvölker. Wenn der Gesundheit und Seuchenvermeidung im eigenen Bienenvolk nicht die oberste Priorität eingeräumt wird, können sich Krankheiten sehr schnell verbreiten.  Außerdem solltest du immer einen Plan bereit haben, was mit den Bienen passiert, wenn du dich irgendwann mal aus verschiedenen Gründen (z.B. schwere Verletzung) nicht mehr um sie kümmern kannst. In diesem Fall solltest du dir überlegen, ob du sie dann anderen Imker-Kollegen aus deinem Imkerverein schenken oder sie verkaufen kannst, du könntest sie auch an andere Imkervereine abgeben.

Zusätzlich muss man auch genügend Kraft und Ausdauer haben, um die Tätigkeiten des Imkers gewissenhaft und gefahrlos ausüben zu können, da ein Bienenvolk rund 45 kg wiegen kann, wenn es für den Winter gefüttert ist. Eine volle Honigzarge wiegt auch 25 kg und die Ausrüstung kann generell auch sehr schwer sein. Außerdem kann es, besonders bei Anfängern, zu Bienenstichen kommen. Diese sind zwar ungefährlich, aber wenn man unter einer Allergie leidet, sollte man den Arzt konsultieren, bevor man mit dem Imkern beginnt, um gesundheitliche Risiken zu minimieren.

Du willst Hobby-Imker werden? Das solltest du unbedingt vorher wissen!

Worin unterscheidet sich der Imker vom Hobby-Imker?

Je nach Plan oder auch dem beruflichen Werdegang gibt es neben den Lehrgängen und Kursen, an denen man den Umgang mit Bienen lernt, auch die Ausbildung zum Tierwirt. 

In unserem Blog adressieren wir natürlich eher Hobby-Imker, doch wenn dir das Spaß macht, kannst du dir natürlich überlegen, ob du tiefer eintauchen willst. Um zwischen diesen Kategorien zu unterscheiden, werden folgende Messwerte genutzt:

  • 1-5 Volk = Eigenbedarf / 
  • 5-10 Völker für Familie 
  • 11-30 Völker Hobby-Imker
  • 31-150 Imker im Nebengewerbe
  • 150-250 Imker in Vollzeit 

Ein Hobby-Imker ist also nach der Definition ein Imker mit einer maximalen Anzahl von 30 Bienenvölkern und einem Gesamtjahresumsatz von weniger als 22.000 Euro, die ausschließlich eigens produzierte Waren verkaufen, das heißt keinen Honig oder andere Produkte wie Kerzen, Salben und ähnliches.

Übrigens: Hast du nicht mehr als 30 Bienenvölker, fällt auf deinen Gewinn keine Einkommensteuer an! Hast du mehr als 30 Völker, maximal 70, kannst du deinen Gewinn nach § 13a EStG pauschal versteuern. Die Grenze liegt dabei bei maximal einem Drittel der Gesamteinnahmen oder maximal 51.500 Euro im Jahr.

Wie viele Bienenvölker braucht man, um von der Arbeit als Imker leben zu können?

Der überwiegende Teil betreibt die Imkerei als Hobby, nur ein Prozent der Imker in Deutschland arbeiten im Haupterwerb. Man braucht 150 bis 250 Völker, um davon leben zu können.

Aufwand der Hobby-Imkerei 

Aller Anfang ist ja bekanntlich schwer und daher ist es auch verständlich und gar kein Problem, wenn Anfänger zu Beginn noch länger für die Handgriffe und die Tätigkeiten beim Hobby brauchen, doch bei den meisten Hobby-Imkern stellt sich nach ca. 1-2 Jahren die Routine ein. 

Die Imkersaison beginnt normalerweise im Frühling. Die Aufgaben hier liegen darin, die Beuten und Vorräte, das Verhalten der Bienen und auch die Tracht und das Wetter zu beobachten und zu kontrollieren. Dafür sollte man mindestens ein- bis zweimal pro Woche die Bienenvölker besuchen.

Auch wenn bei den Völkern im Winter generell nicht viel passiert, gibt es für die Imker im Winter auch einiges zu tun, doch es reicht ein Kontrollgang in den Bienenstock einmal im Monat aus.

Die meiste Zeit benötigt man jedoch für die Honigernte. Aber wenn man sich, vor allem anfangs, nur auf die nötigsten Tätigkeiten beschränkt, so ist mit einem Zeitaufwand von ein paar Stunden pro Jahr zu rechnen.

Imkerausbildung für Einsteiger

Die Ausbildungen, die Imkerverbände und Bieneninstitute anbieten, sind je nach Verband unterschiedlich organisiert, daher solltest du dich am besten bevor du eine Ausbildung zum Hobby-Imker beginnst, nach der Organisation des Verbands informieren, bei dem du anfängst. 

Meistens wird so eine Ausbildung in Blockveranstaltungen angeboten, welche halbtags oder tageweise absolviert werden können. Je nach Imkerverein werden für eine komplette Schulung auch mehrere Blockeinheiten angeboten. Allgemein lässt sich sagen, dass eine Ausbildung zum Imker flexibel ist und sich auch nebenher absolvieren und individuell einteilen lässt.

In der Ausbildung zum Hobby-Imker erhältst du unter anderem umfassende Informationen über die Honigbiene, die richtige Bienenhaltung und -betreuung, das notwendige Imker-Equipment, die Honig- und Wachsgewinnung sowie die Bienenkrankheiten und wie man diese vorbeugen kann.

Natürlich gibt es auch praktische Einblicke von erfahrenen Imkern, welche auch bei den ersten eigenen Arbeiten mit einem Bienenvolk über die Schulter schauen und unterstützen.

Mit diesen Kosten musst du als Hobby-Imker rechnen

Als angehender Imker kann man ein Startkapital von 1500 Euro erhalten, doch darin sind Schulung, Kleidung und Erstausrüstung wie Beuten und Werkzeuge enthalten. Möchte man jedoch auch Honig schleudern oder sich anderes Werkzeug holen, lohnt es sich oft, Kollegen im Imkerverein zu fragen, ob man sich Geräte ausleihen oder teilen kann.

Durch den Verkauf von eigenem Honig lassen sich die laufenden Kosten der Hobby-Imkerei oft schnell decken, doch trotzdem sind besonders am Anfang Sparsamkeit und Vorsicht geboten.

Die richtige Anfänger-Ausrüstung für Hobby-Imker

Die Ausrüstung beim Imkern sollte Schutz vor den Tieren bieten und auch bei der Arbeit helfen. Zu Beginn braucht man da einen vollständigen Imkeranzug aus weißem groben Stoff. Die Farbe ist tatsächlich relevant, da Bienen sich üblicherweise nicht auf weißen Flächen niederlassen! Die Jacke und Hose sollten am Bund eng anliegen, damit man nicht so anfällig für Stiche durch hereinkrabbelnde Bienen ist. Auch Imkerhandschuhe und ein Imkerhut mit Schleier sind Teil der Uniform.

Man startet als Hobby-Imker meistens zunächst mit 2 bis 3 Völkern und dafür benötigt man die geeigneten Unterkünfte, Beuten und Werkzeuge wie Stockmeißel, Abkehrbesen und Rauchgerät für die Imker-Arbeit. Später kommt dann oft auch eine Honigschleuder dazu. Meistens schaffen sich Hobbyimker ihr Zubehör nach und nach an und kaufen sich viele Dinge gebraucht oder leihen sie sich über Kontakte in ihrem Imkerverein, zumindest am Anfang.

Kann ich auch Imker sein, ohne den Honig zu ernten? 

Nein, der Honig muss nicht geerntet werden. Es gibt einige Leute, die einfach nur Bienen in ihrem Garten halten wollen. Sie wollen die Honigbienen unterstützen und erfreuen sich daran, die Bienen im Garten zu beobachten. Doch auch bei einer Haltung ohne Honigernte musst du dich regelmäßig um die Bienen kümmern und sie immer kontrollieren.

Jedoch heißt es, dass man im Winter die Beute öfter reinigen muss, da Bienen im Winter auf ihrem gesammelten Honig überwintern und wenn dieser hauptsächlich aus Honigtau besteht, kann es zum Abkoten der Bienen führen, was wiederum zu einer verschmutzten Beute und Krankheiten und Infektionen führt.

Eine weitere Gefahr von einer Beute mit einem Überschuss an Honigtau ist, dass dieser auch in der Wabe schnell auskristallisiert und nicht mehr verflüssigt werden kann, wodurch die Bienen hungern, auch wenn sie gefüllte Honigwaben haben. Entnimmt man den Bienen im Mai oder Juni keinen Honig, so stehen den Völkern mehr Ressourcen zur Verfügung als bei einer Betriebsweise mit Honigernte. Die Völker wachsen stärker und neigen daher vermehrt zum Schwärmen.

Unser Fazit:

Ich selbst habe mich ebenfalls entschieden, Hobby-Imker zu werden und auf dem Blog nehmen wir euch mit auf unsere Reise. Erfahrungen aus der Praxis, aus erster Hand. In Deutschland braucht ihr keine Ausbildung, solltet jedoch unbedingt einen Kurs bei einem Verein durchführen. Das Halten der Tiere bringt eine entsprechende Verantwortung mit sich und derer solltest du dir bewusst sein. Ich selbst hatte einen tollen und sehr aufschlussreichen ersten Kurs und freue mich auf meine weiteren Learnings und vor allem auf unsere ersten Bienen in der Praxis. Ich habe schon viel recherchiert und hoffe, dass ich das auch alles so anwenden kann! Kommt mit auf meine Reise!

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